Aus der Gruppe der Vorstehhunde gehen viele verschiedene Rassen mit den unterschiedlichsten Eigenschaften hervor. Der Urtyp des Vorstehhundes ist ein Vogeljäger. Seine Methode unterscheidet sich komplett von jener des Laufhundes: Er verfolgt das Wild nicht spurlaut, sondern sucht in der Nähe des Jägers eifrig und zeigt mit der Nase entdeckte Vögel (aber auch Säugetiere) durch Stehenbleiben an. Der Jäger, je nach dem auch der Hund, nähert sich dem angezeigten Wild. Sobald es aufschreckt, folgt der Flintenschuss und der Jagdhelfer apportiert die Beute. Die Vorsteheigenschaften sind je nach Rasse mehr oder weniger ausgeprägt und müssen mit entsprechenden Übungen perfektioniert werden. Das Verfolgen von Wild ist je nach Typus oder Jagdphilosophie nicht erwünscht. Obwohl die Vogeljagd hierzulande eine untergeordnete Rolle spielt, sind Vorstehhunde bei Schweizern Jägern als treue Begleiter und Allrounder sehr beliebt.
Der Espagneul de Saint- Usuge ist ein fröhlicher, und arbeitswilliger Hund mit einem aufgeweckten Gesichtsausdruck. Sein Interesse an Federwild scheint ihm angeboren zu sein. Apportierübungen bereiten ihm die hellste Freude. Er ist mutig, ausdauernd, schnell und wendig. Seine Wasserfreudigkeit macht ihn zum idealen Begleiter auf der Entenjagd. Für den Umgang mit grösseren Vögeln braucht es ein wenig Extralernaufwand. Die feine Nase eignet sich bestens für die Schweissfährte. Die nötige Ruhe und Ausdauer dafür muss aber trainiert werden. Der Espagnieul de Saint-Usuge entfernt sich nie weit vom Führer und möchte seine Jagderlebnisse stets mit ihm teilen.
Im Haus ist er äusserst angenehm zu halten und erweist sich als perfekter Familienhund. Er ist wachsam und kann auch mal kläffen. Sein langhaariges Fell ist samtweich. Er stinkt nicht, wenn er nass ist und verliert keine Haare wenn er trocken ist. Vom FCI noch nicht anerkannt, gilt er in Frankreich als Rasse mit alter Herkunft.
Unser Espagneul de Saint- Usuge verträgt sich hervorragend mit den Laufhunden. Seine unternehmenslustiges Wesen tolerieren sie geduldig. Gemeinsames Jagen kommt jedoch nicht in Frage. Wir sind der Ansicht, dass Hunderassen vorwiegend ihrem ursprünglichen Zuchtziel entsprechend eingesetz und erzogen werden sollten.