Die Hasenjagd

 

Hundeglück in reinster Form


Die Hasenjagd mit Hunden wurde schon in der Antike praktiziert. Die alten Schriften berichten von Meutejagden, bei denen die Hunde den Hasen irgendwann in die Fänge kriegten, was beim vorgängig beschriebenen Relief des Zürcher Grossmünsters symbolisch für die Sünde steht, die den Menschen immer wieder einholt.
In der Schweiz hat die Hasenjagd eine lange Tradition und hat gegenüber der Schalenwildbejagung ihre Vorzüge. Während bei der letztgenannten das Wild über Berg und Tal flüchten kann und die Rückkehr an seinen ursprünglichen Standort alles andere als garantiert ist, bleibt die erstgenannte fast immer in einem überschaubaren Rahmen. Sie stellt hohe Anforderungen an die Hundenase und macht den Hund disziplinierter.
Die Einarbeitung des «rehreinen» Hundes gelingt am besten, wenn der Zögling nur geschnallt wird, wenn er auch wirklich auf der Hasenspur ist. Schalwildfährten werden ihm lediglich gezeigt, um ihn mit einem «Pfui!» anzumahnen. Mit einem Welpen aus einem Frühlingswurf liegen Sie perfekt im Zeitplan.
Die Hasenjagd ist Hundeglück in reinster Form. Sichtet man einen Mümmelmann zufällig und nicht vom Hund gejagt, lässt man den Finger gerade. Es schadet auch nicht, dasselbe zu tun, wenn sich ein Langohr besonders gut geschlagen hat.
Trockenes Wetter oder tragende Zippen stellen hohe Anforderungen an die Hundenase. Wo der Gasdruck der Flinte bliess, kann der Hund für einen Moment die Spur ganz verlieren. Wie der Geruchsapparat aber wirklich funktioniert ist oft rätselhaft. Ältere Spuren wittert der Hund teilweise besser als frische. Einen entfernten Hasen bemerkt er eventuell früher als jener im Gebüsch nebenan.  Bei vielen Laufhunden – aber auch bei den Führern -  scheint es tatsächlich so zu sein, dass sie für den Hasen eine Vorliebe entwickeln, wenn sie damit einmal angefangen haben.


Die Hasenjagd kann nicht mehr überall in der Schweiz ausgeübt werden. Einerseits hat es vielerorts ein zu hohe Verkehrsdichte - anderseits hat sich die Landwirtschaft drastisch verändert. Der Feldhase als eigentlicher Kulturfolger fühlt sich in Gemüse - und Getreideäckern wohl. Im Grasland Schweiz - so macht die Milchwirtschaft für die völlig überdüngten, sechsfach gemähten und artenarmen Wiesen Werbung- kann er aber nicht überleben. Es gibt jedoch Gebiete, wo die Bestände wieder zunehmen. Gesunde Hasenbestände sind problemlos bejagdbar -oder anders ausgedrückt: Der Jagdstopp auf den Feldhasen, der in einigen Revieren schon in den 60er Jahren eingeführt wurde, konnte sein Verschwinden an jenen Orten nicht bremsen.

 

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